Pfennigkraut

Lysimachia nummularia

Pfennigkraut

 

Lichtbedarf: halbschattig
Boden: nährstoffreich

Das Pfennigkraut wächst mit einem 10 – 50 cm langen, niederliegenden Stengel, und erreicht daher nur eine geringe Wuchshöhe, dafür aber eine starke Flächenausbreitung. Es vermehrt sich vor allem vegetativ, indem der Stengel hinten abstirbt, an der Spitze aber weiter wächst und Seitensprosse treibt, die sich später bewurzeln. Auf diese Weise stammen viele Einzelpflanzen von einer einzigen Mutterpflanze ab.

Die ausdauernde Pflanze ist eine Pionierpflanze auf Rohböden und überzieht mit ihrem niederliegenden Stengel feuchte Uferböschungen und offene, feuchte Bodenstellen im schattigen Wald, entlang von Bächen und Flüssen und in Feuchtwiesen. In der Stadt wächst sie auf ebensolchen Stellen an Hecken und Wegrändern oder in Gärten.

In einer Unterwasserform bedeckt das Pfennigkraut auch die Böden von 30 – 50 cm tiefen Wassergräben. Wasser- und Landformen können ineinander übergehen. Während die Wasserform mit grünen Blättern überwintert, friert die Landform bis auf die Stengelteile zurück.

Die gelben Blüten wenden sich, ebenso wie die Blätter, immer zur Sonne hin. Sie werden von Fliegen und Bienen besucht, bilden aber sehr wenige bis gar keine Früchte.

Sumpf-Ziest

Stachys palustris

Sumpf-Ziest

 

Lichtbedarf: sonnig - halbschattig
Boden: eher nährstoffarm

Der Sumpf-Ziest bildet Speicherknollen ähnlich der Kartoffel aus und nutzt diese zur Überwinterung und Verbreitung.

Im Herbst lagert er in die weißlichen Knollen Reservestoffe ein, dann sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Vom Frühjahrshochwasser werden die Knollen dann fortgeschwemmt und wachsen zu neuen Pflanzen aus.

Die Blüten des Sumpf-Ziests sondern reichlich Nektar ab und sind daher bei Schmetterlingen und Hummeln, aber auch bei Bienen und Schwebfliegen sehr beliebt.

Die sommergrüne, ausdauernde Pflanze kommt in der freien Landschaft in Sümpfen, Flussauen und auf feuchten Äckern und Wegen vor.

Die Knollen des Sumpf-Ziests entsprechen in ihrer Art den Kartoffelknollen und sind ebenso essbar. Im 17. Jahrhundert wurde der Sumpf-Ziest in Norddeutschland sogar feldmäßig angebaut.

Sumpf-Wolfsmilch

Euphorbia palustris

Sumpf-Wolfsmilch

 

Lichtbedarf: halbschattig
Boden: nährstoffreich

Hätte sie nicht ihren grüngelben Blütenstand, sähe die Sumpf-Wolfsmilch einer Strauchweide sehr ähnlich. Sie ist unsere größte heimische Wolfsmilch-Art und kann mehrere Jahrzehnte alt werden.

Wie alle Wolfsmilch-Arten besitzt sie einen Milchsaft, der leicht ätzend ist und Hautirritationen hervorrufen kann. Wahrscheinlich schützt sie sich so gegenüber Schnecken, pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren.

Die Sumpf-Wolfsmilch wird von Fliegen, Schwebfliegen, Ameisen, Käfer und Bienen bestäubt, wobei Fliegen als Hauptbestäuber gelten. Die Insekten werden von den auffälligen, gelben Nektardrüsen sowie den Hüllblättern des Blütenstandes angelockt.

Zur Ausbreitung ihrer Samen nutzt sie Ameisen, die sie mit dem an den Samen befindliche Elaiosom, einem fettreichen Anhängsel, anlockt. Die Samen enthalten außerdem ein Aerenchym, ein Durchlüftungsgewebe, das sie zum Schwimmen auf Wasser befähigt. So können sie sich über weitere Strecken verbreiten.

Natürlicherweise ist die ausdauernde Pflanze eine Stromtalpflanze, die entlang von Flussufern, an Altwassern und Seen auf staunassen oder wechselnassen Schlickböden vorkommt. Früher war sie in Mitteleuropa entlang aller größeren Flusstäler wie Donau, Elbe und Rhein sehr häufig zu finden. Ihre Verbreitung in der freien Landschaft ist durch Ausbauten der Gewässer und durch landwirtschaftliche Nutzung stark zurückgegangen. Mittlerweile sind ihre Vorkommen auf Flussbänke, aufgelassene Wiesen und Randbereiche von Weidengebüschen beschränkt. Im Jahr 2020 wurde sie auf der Roten Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in NRW als stark gefährdet eingestuft.