Sumpf-Wolfsmilch xy

Euphorbia palustris

Sumpf-Wolfsmilch

 

Lichtbedarf: halbschattig
Boden: nährstoffreich

Hätte sie nicht ihren grüngelben Blütenstand, sähe die Sumpf-Wolfsmilch einer Strauchweide sehr ähnlich. Sie ist unsere größte heimische Wolfsmilch-Art und kann mehrere Jahrzehnte alt werden.

Wie alle Wolfsmilch-Arten besitzt sie einen Milchsaft, der leicht ätzend ist und Hautirritationen hervorrufen kann. Wahrscheinlich schützt sie sich so gegenüber Schnecken, pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren.

Die Sumpf-Wolfsmilch wird von Fliegen, Schwebfliegen, Ameisen, Käfer und Bienen bestäubt, wobei Fliegen als Hauptbestäuber gelten. Die Insekten werden von den auffälligen, gelben Nektardrüsen sowie den Hüllblättern des Blütenstandes angelockt.

Zur Ausbreitung ihrer Samen nutzt sie Ameisen, die sie mit dem an den Samen befindliche Elaiosom, einem fettreichen Anhängsel, anlockt. Die Samen enthalten außerdem ein Aerenchym, ein Durchlüftungsgewebe, das sie zum Schwimmen auf Wasser befähigt. So können sie sich über weitere Strecken verbreiten.

Natürlicherweise ist die ausdauernde Pflanze eine Stromtalpflanze, die entlang von Flussufern, an Altwassern und Seen auf staunassen oder wechselnassen Schlickböden vorkommt. Früher war sie in Mitteleuropa entlang aller größeren Flusstäler wie Donau, Elbe und Rhein sehr häufig zu finden. Ihre Verbreitung in der freien Landschaft ist durch Ausbauten der Gewässer und durch landwirtschaftliche Nutzung stark zurückgegangen. Mittlerweile sind ihre Vorkommen auf Flussbänke, aufgelassene Wiesen und Randbereiche von Weidengebüschen beschränkt. Im Jahr 2020 wurde sie auf der Roten Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in NRW als stark gefährdet eingestuft.