Gewöhnlicher Efeu xy

Hedera helix

Efeu

Efeu
Efeu
Efeuwand

 

Lichtbedarf: halbschattig bis schattig
Boden: nährstoffreich, humos, kalkhaltig

Der Gemeine Efeu ist ein Klettergehölz und der einzige bei uns heimische Wurzelkletterer. Er wächst auf dem Boden bis er einen Baum, Zaun oder eine Mauer erreicht und klettert dann mit Hilfe seiner Haftwurzeln daran empor. Dabei kann er Höhen von 20 – 30 Metern erreichen und mehrere hundert Jahre alt werden. Nach einigen Jahren beginnen die Sprossachsen zu verholzen, die einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern erreichen können. Die Blätter sind während der jugendlichen Kriech- und Kletterphase fünflappig, wenn die erwachsene Pflanze blüht und Früchte trägt sind sie jedoch ungelappt und eiförmig.

Efeu blüht erst zwischen August und Oktober und ist daher als später Nektarspender für viele Insekten von Bedeutung. Die gelbgrünen Blüten locken Wespen, Bienen, Hummeln und Schwebfliegen an. Auch Schmetterlinge, wie der Admiral besuchen die Blüten und die Efeu-Seidenbiene hat sich sogar ausschließlich auf Efeu-Pollen für die Aufzucht ihrer Brut spezialisiert. Sie ist eine der letzten Wildbienenarten, die man so spät im Jahr noch entdecken kann. Im Frühjahr darauf werden die blauschwarzen Beeren des Efeus reif. Sie werden von Vögeln gefressen, die die Samen weiterverbreiten.

Als natürlichen Standort bevorzugt die immergrüne, ausdauernde Pflanze Wälder und Auengehölze und Felsen. In der Stadt ist er häufig an Bäumen, Zäunen, Mauern und Fassaden zu finden.

Efeu ist nicht nur ein Überlebenskünstler, weil er dem Licht entgegenklettert, sondern auch, weil er für sein Schattendasein besondere Blätter ausbildet: Die Schattenblätter besitzen im Vergleich zu den Sonnenblättern eine größere Oberfläche zum Ausgleich der ungünstigen Lichtverhältnisse. Dafür ist das gesamte Schattenblatt dünner als das Sonnenblatt: Es besitzt nur eine dünne Wachsschicht (Cuticula) und Haut (Epidermis) als Verdunstungsschutz und Es benötigt nur ein einreihiges Palisadengewebe, da es weniger Chloroplasten zur Photosynthese besitzt, sowie ein dünnes Schwammgewebe mit weniger Spaltöffnungen, da es durch die geringere Sonneneinstrahlung weniger Wasser verdunstet und durch die geringere Photosynthese weniger Gasaustausch von Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff benötigt. Zwar kann das Schattenblatt aufgrund der mangelnden Sonneneinstrahlung weniger Photosynthese betreiben, dank seiner Einsparungen verbraucht es aber auch weniger Energie als das Sonnenblatt und kann sein Defizit somit ausgleichen.

Efeu eignet sich gut für eine bodengebundene Fassadenbegrünung. Er wird vor der Wand in den Boden gepflanzt und kann mit Hilfe seiner Haftwurzeln das Gebäude bewachsen. So benötigt er weder eine ständige Bewässerung, noch eine Rankhilfe. Efeu darf aber nur an intaktem Mauerwerk emporwachsen, da sich seine Wurzeln ansonsten in vorhandenen Spalten und Rissen festhalten und diese weiter aufsprengen können. Da die Fassade das Gewicht der Pflanze tragen muss, sind Fassaden mit vorgehängten Elementen und Wärmedämmungen für selbstklimmende Pflanzen wie Efeu nicht geeignet. Für einen gleichmäßigen Bewuchs sollte Efeu am Mauerwerk geleitet und regelmäßigen geschnitten werden.

Eine Fassadenbegrünung mit Efeu wirkt temperaturausgleichend im Sommer, wärmeerhaltend im Winter und reinigt die Luft von Schadstoffen. Für verschiedene Vogelarten bietet sie außerdem Nahrung und einen geschützten Brutplatz. Die Beeren werden beispielsweise vom Gartenrotschwanz, der Mönchsgrasmücke, dem Star, der Amsel und dem Rotkehlchen gefressen.